„Jedermann“ in der Mannheimer Neckarstadt
SCHAUSPIEL: Freie Theatergruppe spielt „Flirt mit dem Tod“
Es war im vergangenen Sommer, als unter Hansgünther Heyme in Mannheim Shakespeares “Sturm” aufgeführt wurde – ein zweisprachig auf Deutsch und bulgarisch inszeniertes Stück, das auf überregionale Resonanz stoßen sollte. “Wir haben für den ,Sturm’ fünf Monate sehr intensiv geprobt, haben dann eine tolle Aufführung gemacht”, rekapituliert Darsteller Guramy (Bild). Daraus habe sich eine gute Gemeinschaft aus sehr talentierten Mitstreitern herausgebildet, fährt er fort. “Es wäre schlichtweg schade, das wegzuwerfen und es nicht fortzusetzen.”
Uraufführung im Mai
Die Konsequenz: Wie Guramy haben sich fünf weitere “Sturm”-Akteure der freien, internationalen Mannheimer Gruppe “Unser Theater” angeschlossen – aus deren Reihen wiederum vier bei Heyme dabei waren. Unter ihnen Limeik Topchi, weiland Prospero-Darsteller und Regie-Mitarbeiter Heymes, der “Unser Theater” 2013 gründete. Zusammen mit einem fünfköpfigen Ensemble (Margarita Zarkova, Michelly Nowlly, Guramy und Reggy Nur) führt er nun bei “Flirt mit dem Tod” Regie, das am 20. Mai (20 Uhr) auf der “Casablanca”-Bühne des Capitol uraufgeführt wird. Geschrieben wurde das Stück – eine Art im Stadtteil Neckarstadt angesiedelter “Jedermann” – vom Mannheimer Autor und Herausgeber Klaus Servene nach einer Idee und auf Anregung Topchis. Die groteske Handlung erzählt von einem musisch talentierten und künstlerisch interessierten Mann (“Mensch” genannt), der unter einer Arbeit leidet, die ihn nicht erfüllt, ihm sinnlos erscheint. Als er eines Tages sechs Millionen Euro im Lotto gewinnt, vollzieht er eine charakterliche Wandlung.
“Unser Theater” will überdies eine von Servene neu geschriebene Bühnenfassung von Lessings “Nathan der Weise” inszenieren – diesen April soll es losgehen, die Aufführung ist für September avisiert. Die Gruppe sucht noch Schauspieler, Sponsoren und Spielstätten