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Filmpremiere »MEHR KUNST UND MUT« | 17.07.2021

Mit dem fünften Kurzfilm in seiner Reihe „Kreative Interviews“ in der Corona Pandemie setzt Limeik Topchi einen Schlusspunkt und ein Ausrufezeichen zugleich. Der Film mit dem Musiker und Komponist Peter Hinz hat am Samstag, dem 17. Juli 2021 um 20:00 Uhr auf YouTube PREMIERE.

Der Komponist, Performer und Multi-Percussionist Peter Hinz offenbart hier seine Sicht auf Corona Pandemie und Lockdown.

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Filmpremiere »IDEEN IN DER LUFT« | 26.06.2021

Der vierte Kurzfilm von Limeik Topchi in seiner Reihe „Kreative Interviews“ setzt die Theatermacherin Lisa Massetti in Szene. Er hat am Samstag, dem 26. Juni 2021 um 20:00 Uhr auf YouTube Premiere.

Die Schauspielerin, Theaterpädagogin und Regisseurin für die interkulturelle Theaterarbeit Lisa Massetti offenbart hier in ihre Sicht auf Corona-Pandemie und Lockdown.

„Ideen in der Luft“ baut eine Hoffnungsbrücke von der Zeit der kreativen Ideen, Theaterproben und Aufführungen zu der Zeit nach Corona und der Wiederaufnahme der vertrauten Aktivitäten. „Wieder Theater, wieder Theater, wieder Theater“, ist der Aufruf von Massetti. Zurück auf die Bühne!

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Morgens Yoga, abends Schnaps | 10.05.2021

Der sehenswerte Kurzfilm „Thorsten Danner im Corona-Blues“ von Limeik Topchi

rheinpfalz.de 

Der Schauspieler Thorsten Danner kann der Pandemie auch Gutes abgewinnen. Aber nicht besonders viel. Foto: Limeik Topchi

Nicole Sperk

Montag, 10. Mai 2021 

Um die Leere im Lockdown wenigstens ein bisschen zu füllen, dreht der Mannheimer Regisseur Limeik Topchi zurzeit mit seiner freien Film- und Theatergruppe „Unser Theater“ Kurzfilme. Der zweite ist jetzt bei Youtube veröffentlicht worden. Er erzählt von „Thorsten Danner im Corona-Blues“.

Thorsten Danner ist keine Romanfigur, er ist ein echter Mensch. Schauspieler und Mannheimer. Er war zehn Jahre lang Ensemblemitglied des Nationaltheaters und ist seitdem freischaffend tätig, auf Bühnen in ganz Deutschland und immer wieder auch in Österreich, wo er einst zum Schauspieler ausgebildet worden ist, am Konservatorium der Stadt Wien.

Wie der deutsche Wald ohne Regen“

Zurzeit hat Thorsten Danner aber nicht so viel zu tun, manchmal wochenlang gar nichts. „Ich fühle mich wie in einer riesigen Dürreperiode“, sagt er in Limeik Topchis Kurzfilm, „ich fühle mich wie der deutsche Wald ohne Regen.“ Er spricht über diesen Zustand in der Kulisse des Alten Volksbads in der Neckarstadt-West, zwischen uralten Wasserhähnen und moderner Kunst, in einer Badewanne liegend, Liegestütze an Wasserrohren machend. Danner spricht über die positiven Seiten von Corona, darüber, dass seine Eltern gesund sind, er selbst seit zwei Jahren keine Grippe mehr hatte, an der Supermarktkasse nun ein wohltuender Abstand gehalten wird. „Früher wurde man von der Hinterfrau im Supermarkt ja mit dem Einkaufswagen regelrecht in den Arsch gefickt“, wird er ein paar Minuten später noch sagen und sich über seinen Zusatz diebisch freuen: „Haben Sie gemerkt? Ich habe nicht das generische Maskulinum gebraucht.“ Wir sehen jemandem zu, der es genießt, endlich mal wieder eine Rolle spielen, sprich: seinen Beruf ausüben zu dürfen. Der gerne den Boshaften raushängen lässt, als er darüber sinniert, dass der Kollege, den er nie wirklich leiden konnte, nun als Fahrer bei Lieferando arbeitet und ihm manchmal Pizza in den vierten Stock bringt.

Einsamkeit und Angst

Vor allem aber sehen wir jemanden, der unter der Situation leidet, den der „ewige Lockdown“ langsam innerlich aushöhlt, der sich „grau wie Packpapier“ fühlt, der unter Einsamkeit leidet und unter der Angst, dass es ein Theatersterben geben wird und er vielleicht in Zukunft nicht mehr gebraucht werden wird. Danner lässt den Zuschauer (generisches Maskulinum!) sehr nah herankommen an sich, teilhaben an seinen Gedanken, Ängsten, an seiner Analyse der Situation: „Das Problem ist: Ich verdiene nicht annähernd so viel wie Til Schweiger.“

Der Regisseur Limeik Topchi bleibt die ganze Zeit stumm im Hintergrund. Er hat ein kurzes, aber großes Werk geschaffen, das diese sehr merkwürdige Zeit dokumentiert, in der jeder eigene Wege finden muss, mit Problemen umzugehen. Bei Thorsten Danner hat sich eine Kombination aus Lösungen als richtig erwiesen: morgens Yoga, abends Schnaps. Und der Rest, sagt er am Ende trocken, sei hinter der Bezahlschranke: „Komm doch ins Theater!“ Würden wir. Wirklich. Unglaublich gerne.

Filmpremiere »THORSTEN DANNER IM CORONA-BLUES«

Der zweite Kurzfilm von Limeik Topchi in seiner Reihe „Kreative Interviews“ ist fertig. Premiere ist am Freitag, dem 30. April ab 20:00 Uhr auf Youtube.

„Ein Meisterwerk“ nannte die Rheinpfalz den ersten Film dieser Reihe mit Monika Margret-Steger.

Ihr Schauspielerkollege Thorsten Danner führt den Dialog weiter. Eine lockdownkonforme 1 zu 1 Situation zwischen Danner und dem fragenden und filmenden Topchi. Den Schnitt des umfangreichen Materials und das Endergebnis besorgten seine langjährigen künstlerischen Begleiter Tatiana und Artem Gratchev. Topchi ist (wie im ersten Film) nicht zu sehen und zu hören.

Zwei freischaffende Theatermacher in der Existenzkrise auf Augenhöhe: Heyme-Mitarbeiter, Regisseur, Kameramann und Schauspieler Limeik Topchi („Der Sturm“, „Flirt mit dem Tod“, „Nathan der Weise“ und vieles mehr.) Thorsten Danner, Kosminski-Mitarbeiter, Erfahrungshorizonte am Stuttgarter Staatstheater, Mannheimer Nationaltheater, in Österreich und an vielen weiteren renommierten Theateraltären.

Beide für diesen Film jetzt im ausrangierten alten Volksbad in Mannheim. Pass genau zur Hygieneverkonzeptionierung des öffentlichen Lebens. Zwischen gewaltigen Leitungsrohren und Badekabinen mit Emaillewannen. Thorsten Danner „leibt und lebt“ im ersten Teil des Films gewissermaßen in einem Hygienebunker. Macht sich wach, treibt ein bisschen Yoga, stellt sich vor, bettet sich in eine Badewanne:

„Wenn die Spinnen über mich wachsen, bitte macht sie in einem Monat wieder weg … es hört nicht auf!“

Danner hört Stimmen (wie von einem unsichtbaren Publikum) … es zieht ihn als Vollblutschauspieler zum Publikum. In eine Rolle. Und er findet sich im zweiten Teil des kurzen Films auf einer leeren Bühne. Sitzt auf einem Stuhl, isst eine Kleinigkeit, verschluckt sich, hält in der einen Hand eine Pistole. Was er damit wohl vor hat?

Gut, dass seine Eltern gesund sind. Dass er seit Langem keine Grippe gehabt hat. Gut der Abstand beim Einkaufen. Was einem alles NICHT fehlt! Was einem plötzlich noch wichtiger geworden ist!

Einsamkeit und Zweifel: Wie viele Theater werden sterben? Wird er, Danner, seinem Beruf noch nachgehen können? Wann wird das sein?

Als Lieferando-Kurier, als „Pixel auf der Weltkarte des Kapitalismus“ wird er nicht enden. Auf keinen Fall! Verrenken, erniedrigen? Doch nicht Thorsten Danner! Hoffnung? Aktuell: Morgens Yoga, abends Schnaps. Und langfristig? Schauspieler sein, hinter irgendeiner Bezahlschranke!

Das Projekt „Kreative Interviews“ wird vom Kulturamt der Stadt Mannheim gefördert. Künstler*innen werden Fragen zu ihren persönlichen Erfahrungen und Zukunftsperspektiven während und nach dem Lockdown gestellt.

Die Bittstellerin im Theater: Ein „kreatives Interview“ als kleines Meisterwerk | 07.04.2021

rheinpfalz.de

Die Schauspielerin Monika-Margret Steger ist seit ihrem Engagement im Mannheimer Nationaltheater ein Urgestein der freien Szene im Rhein-Neckar-Raum. Hier eine Szene aus dem Kurzfilm mit ihren Kaninchen Ophelia und Othello. Foto: Limeik Topchi 

Heike Marx

Mittwoch, 07. April 2021 

Erst Kuscheln mit Kaninchen, dann als Bittstellerin ins Theater: In dem Kurzfilm „Mehr Zeit für Ophelia und Othello“ wird die Schauspielerin Monika-Margret Steger durch den Lockdown begleitet. Der Mannheimer Regisseur Limeik Topchi nennt seine halb dokumentarischen, halb inszenierten Filme „kreative Interviews“, und ihm ist zum Auftakt der Reihe ein kleines Meisterwerk gelungen.

Um Shakespeare geht es nicht. Ophelia und Othello heißen die beiden Kaninchen von Monika-Marget Steger, für die sie jetzt mehr Zeit hat. In der Art einer klassischen Dokumentation begleitet der Film die Schauspielerin im ersten Teil vom sommerlichen Garten, als nach der ersten Welle wieder etwas Luft war, über leere Stuhlreihen im Herbst bis in den verschneiten Park. Im Sommer klingt „Mehr Zeit für Ophelia und Othello“ zu haben, noch zuversichtlich, obwohl … wie sie sich an die Tiere klammert … Warum hat Topchi diesen Satz als Titel gewählt? „Weil ich ein optimistischer Mensch bin“, sagt er.

Kafkas Erzählung „Vor dem Gesetz“

Denn der zweite kreative Teil des Films ist eine rabenschwarze Inszenierung von Kafkas Erzählung „Vor dem Gesetz“. Das Gesetz, in das der arme Mensch nicht hinein darf, ist mit einer roten Tür zugesperrt. Es ist der Eingang zur Bühne im Theater im Pfalzbau. Monika-Margret Steger ist im Wechsel der Türhüter und der Bittsteller. Im Film ist das überzeugender zu inszenieren als live auf der Bühne. Der Türhüter ist distanziert und herablassend: Vielleicht darf der Bittsteller ja irgendwann hinein, aber jetzt nicht. Als die Tür einmal einen Spalt aufgeht, sieht man die vertikalen schwarzen Strukturen der Seitenbühne. Der Türhüter versperrt den Eingang und droht dämonisch mit immer mächtigeren und brutaleren Wächtern im Inneren, die der Bittsteller niemals überwinden könnte. Der wartet und wartet, geduldig und so klein, dass man ihn fast gar nicht sieht und nur seine Stimme hört, die schwächer und schwächer wird. Bis er sein einziges und individuelles Leben aushaucht, das hinter dieser Tür gelegen hätte, wo nun der Dämon mit satanischem Gelächter auf einem Stuhl mit Rollen durch den leeren Bühnenraum kurvt.

Dem Filmemacher und der Schauspielerin ist mit der Szene ein kleines Meisterwerk gelungen, das mit gespenstischer Eindringlichkeit die kafkaeske Situation ausleuchtet, die wir derzeit durchleben. „Es ist ein gemeinsames Projekt. In wunderbaren Gesprächen fliegen die Ideen hin und her wie der Ball in einem Tennisspiel“, kommentiert Limeik Topchi den Entstehungsprozess.

Eine im „Krisenmodus“ entstandene Idee

Monika-Margret Steger, gebürtige Österreicherin, wurde nach ihrem ersten Engagement am Mannheimer Nationaltheater zu einem Urgestein der freien Szene in der Rhein-Neckar-Region. Der Bulgare Limeik Topchi kam vor zehn Jahren mit einer abgeschlossenen Theaterausbildung nach Mannheim. Zwei Jahre später gründete er hier die internationale Gruppe „Unser Theater“. Künstlerisch Fuß fassen konnte er dank Hansgünther Heyme, dem vormaligen Intendanten des Theaters im Pfalzbau. An dessen Inszenierung des Gilgamesch-Epos 2014 wirkte er als Regie-Assistent und Darsteller mit. 2015 folgte „Der Sturm“ von Shakespeare als deutsch-bulgarisches Projekt (In Mannheim leben um die 10.000 Zuwanderer aus Bulgarien), in dem er neben Regie-Assistenz und Darsteller-Training auch die Hauprolle des Prospero spielte.

Zur Untätigkeit verdammt wie alle in der freien Szene, geriet Limeik Topchi in den „Krisenmodus. Mein Kopf arbeitete ständig, was können wir machen. Da kam mir die Idee, die Kamera zur Bühne zu machen.“

Das nächste „kreative Interview“ ist in Arbeit

Dass er mit der Kamera umgehen kann, kam so: Die Kinder in dem Kurs des Theaterpädagogen wollten ihr Stück möglichst oft spielen, aber das war schwer zu organisieren. Sie kamen mit dem Vorschlag, einen Film zu machen. Auf Youtube könnte ihn dann jeder anschauen. „Ich wollte die Kinder nicht enttäuschen“, erzählt Topchi. „Ich habe eine Fortbildung gemacht und mir eine professionelle Kamera gekauft.“ Das war 2018. Seitdem hat er noch ein paar Filme gedreht. Wie gut, dass er schon konnte, was man als Theaterschaffender derzeit so nötig braucht.

Seine kreativen Interviews haben als festen Rahmen die Zweiteilung in inszenierte Statements und „aktuelle Werkstatt“. Als nächste Folge schon in Arbeit ist ein Film mit Lisa Massetti. Das Projekt wird vom Mannheimer Kulturamt kofinanziert. Die Hälfte muss Topchi durch Spenden aufbringen. „Das ist äußerst schwierig“, sagt er. „Für „Mehr Zeit für Ophelia und Othello“ habe ich drei private Sponsorinnen gefunden. Für die Fortsetzung des Projekts suche ich noch.“

Im Netz

Mehr Zeit für Ophelia und Othello“ auf Youtube und über die Plattform mannheim-zusammen.de

Filmpremiere “Mehr Zeit für Ophelia und Othello“

Filmpremiere  »MEHR ZEIT FÜR OPHELIA UND OTHELLO«

Am Welttheatertag, 27. März 2021 auf youtube

Was denken und tun kreative Köpfe, angesichts eines verhängten totalen Lockdowns?
Richtig: Sie schalten in den Krisenmodus. Improvisieren. Mobilisieren ihre Fantasie.

“Und weil der Himmel wahnsinnig blau war, die Einkaufsmeile total leer und die Stille angenehm spürbar” (Filmzitat), sprang das Kino im Kopf an. KOPFKINO. Flutete NON-STOP die hypersensibilisierte Künstlerseele mit immer neuen Vorschriften, Verboten, Verordnungen. Verstellten Türsteher, Safe- und Bodyguards die Aussicht und Möglichkeit auf Film, Gesang und Bühnentanz. Ausgeträumt die grenzenlose Freiheit.

Der künstlerische Leiter Limeik Topchi: “Künstler*innen sind auch in der Corona-Zeit kreativ und aktiv. Das wollen wir zeigen. Von daher freuen wir uns, am Samstag, dem 27. März, die erste Realisierung unserer Filmidee „Kreative Interviews“ zu präsentieren. Ab 20: 00 Uhr ist auf Youtube und auf der Plattform mannheim-zusammen.de der Kurzfilm „Mehr Zeit für Ophelia und Othello“ abrufbar.”

Das Projekt „Kreative Interviews“ in der Corona Pandemie entstand in Kooperation mit dem Theater im Pfalzbau Ludwigshafen und wird vom Kulturamt der Stadt Mannheim gefördert. Künstler*innen werden Fragen zu ihren persönlichen Erfahrungen und Zukunftsperspektiven während und nach dem Lockdown gestellt. Neben den künstlerischen Disziplinen Schauspiel, Regie, Musik, sind ebenso existentielle Fragen Teil der Filmsequenzen. Nun ist das erste Statement (Teil I und Teil II) aus der Sparte Schauspiel fertig. Das Kino im Kopf.

Unorthodox in der Machart, stellt der dokumentarisch inszenierte Kurzfilm »MEHR ZEIT FÜR OPHELIA UND OTHELLO« des in Mannheim lebenden Regisseurs und Heyme-Adepten Limeik Topchi die Frage nach Sinn oder Irrsinn eines verordneten Stillstands. Kafkas Türhüterparabel “Vor dem Gesetz”, performt von der Schauspielerin Monika-Margret Steger, beleuchtet schlaglichtartig den ganzen Wahnwitz angesichts eines nicht enden wollenden Countdowns. Der aus Shortcuts montierte Schlussakt veranschaulicht eindringlich den aktuellen künstlerischen Stillstand. Zeigt die Bühne als traurigen, verlassenen Ort, aber auch als Hoffnung auf einen Neustart des kulturellen Lebens.

Text:  Elvira Richter
www.kultisch.net

Pressefoto: Ophelia & Othello, © 2021 Limeik Topchi

Spielfilm “Heidelberger Stars” Atlantis Kino | 15.10.2020

Heidelberger Stars

Frei nach dem Märchen der Gebrüder Grimm „Die Bremer Stadtmusikanten“

Kinder, Jugendliche und Eltern der Neckarstadt-West sowie viele andere Mannheimer*innen haben den Film gedreht. Die Story: Esel, Hund, Katze und Hahn leben als Menschen im heutigen Mannheim. Mit einfachen Jobs verdienen sie ihren Lebensunterhalt und verlieren ihn wieder. Gemeinsam folgen Sie dem Aufruf, nach Heidelberg zu kommen und Stars zu werden. Filmdauer 57 Min.

Wann?

Am Freitag, den 15.10.20, 19:00 – 20:30 Uhr

Veranstaltungsort

Atlantis Kino K2, 32, 68159 Mannheim

Veranstalter*innen

Internationale Freie Theater-Filmgruppe „Unser Theater“

Kinderbeauftragte der Stadt Mannheim

Eintritt

Frei – Spenden sind erwünscht!

Diese Filmveranstaltung findet im Rahmen der einander.Aktionstage 2020 statt.

https://einander-aktionstage.de/event/spielfilm-heidelberger-stars/

“Heidelberger Stars” feiern Premiere | 16.12.2019

Mannheim.de:

Frei nach dem Märchen „Die Bremer Stadtmusikanten“ haben Kinder, Jugendliche und Eltern der Neckarstadt-West sowie vielen andere Mannheimer*innen den Film „Heidelberger Stars” gedreht. Entstanden ist der Film in den Stadtteilen Schönau, Innenstadt, Neckarau, Lindenhof und Neckarstadt-West. Gestern feierte er im Cineplex Mannheim seine Premiere.

„Dieses Projekt zeigt, dass unser Zusammenleben immer dann gut funktioniert, wenn wir Dinge gemeinsam gestalten“, stellte Bürgermeister Dirk Grunert im Vorfeld der Premiere des Spielfilms „Heidelberger Stars“ fest – eine Story frei nach den „Bremer Stadtmusikanten“ mit dem Fokus aufs Hier und Heute. Das Märchen der Gebrüder Grimm hatten Kinder und Jugendliche der Neckarstadt-West bereits mit großem Erfolg als Theaterstück bei der Lichtmeile 2018 aufgeführt. Für den Film haben sie die Geschichte weiterentwickelt und nach Mannheim verlegt.  „Ich bin sehr gespannt auf das, was wir da jetzt gleich auf der Leinwand sehen werden“, sagte der für Bildung, Jugend und Gesundheit zuständige Dezernent im vollbesetzten Kino 3 im Cineplex. Doch auch ohne den Film zu kennen, sei bereits jetzt festzuhalten, dass das Projekt in vielerlei Hinsicht besonders und beispielhaft sei. „Vielleicht haben Sie, liebe Eltern, neue kreative Seiten an Ihren Kindern entdeckt“, so Grunert. Die jungen Darsteller*innen ihrerseits hätten während des Drehs gelernt, sich immer wieder auf neue Situationen, unterschiedliche Drehorte und ihre Mitspieler einzulassen. „Es wurden Freundschaften geschlossen, und ihr habt bei der Gelegenheit andere Stadtteile und auch das Mannheimer Rathaus kennengelernt“.

Aus Sicht der Medien- und. Kommunikationswissenschaftlerin nannte die Projektleiterin von „Girls go movie“, Dr. Kathrin Lämmle, weitere Aspekte: In Zeiten, in denen die Bewegtbild-Kommunikation immer mehr an Einfluss gewinne, sei es wichtig, etwas darüber zu wissen, wie mittels Kamera- und Toneinstellung sowie der Auswahl von Musik und Licht bestimmte Bilder und Stimmungen bei den Zuschauer*innen erzeugt werden können. „Wer selbst Film macht, lernt auch Film zu sehen“, fasste es Lämmle unter dem Stichwort Medienkompetenz zusammen. Die Kinder und Jugendlichen hätten sich gemeinsam Dialoge und Drehorte überlegt und dabei wiederum gelernt, dass man Dinge aus verschiedenen Perspektiven sehen und Figuren unterschiedlich beleuchten kann. Letzteres haben die jungen Menschen auch getan und ein sehr aufmerksames, authentisches, lebendiges und auch kritisches Zeitdokument geschaffen.

Im Film wurden aus Esel, Hund, Katze und Hahn jeweils zwei Menschen, die in Mannheim leben und sich mit einfachen Jobs ihren Lebensunterhalt verdienen. Alle verlieren von heute auf morgen ihre Arbeit. „Ihr habt dabei sehr gut herausgearbeitet, dass dies aus unterschiedlichen Gründen geschieht“, lobte Birgit Schreiber, Kinderbeauftragte der Stadt Mannheim und zugleich Produktionsleiterin. Wie die Bremer Stadtmusikanten, führt auch die Mannheimer*innen der Zufall zusammen. Als sie sich die Aufführung eines Straßenzirkus anschauen, werden sie angesprochen: „Wir suchen Sie für unsere Zirkusshow“, werben die Artist*innen, und die Mannheimer*innen folgen dem Aufruf, nach Heidelberg zu kommen um Stars zu werden. Frisch eingekleidet werden sie auf dem Weg zur Straßenbahnhaltestelle Zeug*innen eines Taschendiebstahls und verfolgen die Räuber*innen.

Der 57-minütige Spielfilm ist eine Produktion des Fachbereiches Demokratie und Strategie, der Kinderbeauftragten der Stadt Mannheim und der internationalen freien Theater-Filmgruppe „Unser Theater“. Er wurde vom Integrationsfonds Südosteuropa der Stadt Mannheim, der Stadtteilinitiative gegen Fremdenfeindlichkeit in der Neckarstadt sowie vom Bezirksbeirat Neckarstadt-West gefördert. Die Regie und Gesamtleitung hatte Limeik Topchi, der gemeinsam mit Birgit Schreiber auch das Drehbuch geschrieben hat. Über 60 Kinder, Jugendliche und Eltern der Neckarstadt-West sowie viele andere Mannheimer*innen arbeiteten vor und hinter der Kamera mit. Hauptdrehorte zwischen April und Oktober 2019 waren eine Tierarztpraxis in Mannheim-Schönau, die Baustelle in T 5, der August-Bebel-Park in Neckarau, der Paradeplatz, eine Boutique in der Neckarstadt-West und das Mannheimer Rathaus.

Den Trailer zum Film und weitere Informationen gibt es unter http://www.unser-theater.com